Eigentlich eine simple Idee, aber doch ungemein praktisch. Bisher habe ich lieber gehäkelt, weil man mit der einen kleinen und kurzen Nadel einfach schneller und bequemer arbeiten kann. Aber gestrickte Teile gefallen mir optisch noch besser, so dass ich mich dann für besondere Teile auch mal an die Stricknadeln begeben habe. Jetzt gibt es eine Lösung, die beides vereint: Knooking. Durch eine Häkelnadel, die am unteren Ende noch eine Öse hat, wird ein sogenannter Hilfsfaden gezogen, der die zweite Nadel ersetzt. Schnell eine Knooking Nadel besorgt (gibt es inzwischen überall im Internet) und losgelegt. Und jetzt bin ich völlig begeistert. Nicht nur, dass ich mit einer Nadel bequem ein schönes Strickbild hinbekomme, es wirkt auch gleich viel ruhiger und gleichmäßiger!
So wird’s gemacht:
Dann legen wir mal los. Die erste Reihe wird ganz normal gehäkelt. Dann einen Hilfsfaden in die Knookingnadel einfädeln. Dieser sollte ca. 3 mal so lang sein wie das Werkstück. Der Faden liegt doppelt und es empfiehlt sich, ein farblich gut herausstechendes und glattes Baumwollband zu verwenden. Ich habe ein Bändchengarn verwendet, das funktioniert hervorragend. Dann in die letzte Masche der ersten Reihe einstechen, den Faden aufnehmen und durchziehen. Bei den rechten Maschen funktioniert das genauso wie beim Häkeln, der Faden liegt hinter der Arbeit, einstechen, durchziehen und fertig.
Am Ende der Reihe wird dann die Arbeit gewendet und der Hilfsfaden aus der unteren Reihe herausgezogen. Und weiter geht es. Bei den linken Maschen wird es ein bisschen komplizierter, aber immer noch wesentlich komfortabler als beim stricken, da man vorne diesen äußerst praktischen Haken hat. Das erleichtert die Arbeit sehr. Der Faden liegt also nach dem Wenden und herausziehen des Hilfsfadens aus der unteren Reihe vor der Arbeit. Den Rest erklären die Bilder viel besser, als Worte es je könnten…
Die Nadel wird von oben mit dem Kopf nach unten nach rechts in die Masche eingeführt. Dann die Nadel nach oben drehen, so dass der Faden, der vorher hinten lag, nun auf der Vorderseite der Häkelnadel liegt. Dieser Schritt hat mich am Anfang fast zur Verzweiflung gebracht, er ist einfach ungewohnt. Nach ein paar Reihen geht es dann recht gut von der Hand. Dann den Faden von vorn über die Arbeit legen und durch die neue Masche ziehen. Wie von Zauberhand entsteht so die gestrickte Optik, obwohl gehäkelt wird. Abends auf der Couch ein echter Vorteil, wenn man nur mit einer Nadel hantieren muss! Ich bin sehr angetan von der neuen Technik. Allerdings ist es auch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber gerade bei Teilen, die durch die Stricknadeln in der Breite begrenzt sind oder beim Rundstricken ein echter Vorteil. Das Nadelspiel entfällt dadurch.
Und die etwas komplizierten linken Maschen entfallen noch dazu. Für meine kleinen Mäntelchen für die Übertöpfe also eine wunderbare Alternative. Es geht schnell von der Hand und man hat in ein paar Minuten gleich 2 von den hübschen Hyazinthenwärmern. Und noch etwas habe ich festgestellt: das Maschenbild ist bei mir wesentlich sauberer als beim Stricken. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, was ich als nächstes sträkle! Jetzt ist auch bei mir ein wenig Frühling eingezogen und in ein paar Tagen werden die Hyazinthen dann wohl in voller Blüte stehen und mich daran erinnern, dass es nicht ewig Winter bleiben wird. Und das ist auch gut so, momentan zeigt sich das Wetter ja nun nicht gerade von seiner schönsten Seite. Bleiben wir also einfach zuhause und schauen zu, wie es drinnen Frühling wird…
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