• DIY | Blatt-Untersetzer aus Leinen nähen

    Leinen gehört zu meinen liebsten Materialien. So schön natürlich und ein wenig grob in der Optik. Das dunkelgraue, derbe Leinen liegt schon eine ganze Weile hier herum und wollte endlich einmal Verwendung finden. Und beim Stöbern auf Pinterest bin ich dann auf eine tolle Idee gestoßen, die mich gleich begeistert hat: Stoffuntersetzer in Blattform mit aufgestickten Blattadern. Das mit der Handstickerei ist jetzt nicht so mein Spezialgebiet. Daher ist meine Umsetzung ein wenig unkomplizierter und auch schlichter. Dennoch nicht weniger schön, oder?

    Untersetzer nähen

    Damit die Untersetzer ein wenig dicker und griffiger werden, habe ich 2 Lagen Leinen und eine Lage weichen Baumwollfleece in einer einfachen Blattform zugeschnitten. Nun zuerst den Fleece, dann die beiden Lagen Leinen aufeinander legen und alle drei Lagen vernähen. Ich habe dazu die Overlock verwendet, eine einfache Steppnaht tut es aber auch. Unten noch eine Öffnung zum Wenden offen lassen. Bei kleinen Blättern die Seitenkanten bis kurz vor der Naht alle 2 – 3 cm einschneiden. Dann wird alles gewendet und glatt gebügelt.

    Nach dem Wenden dann noch die offene Kante von Hand schließen. Mangels Geduld und Talent habe ich die Blattadern nun einfach aufgenäht. Dazu zunächst die senkrechte Linie aufsteppen, danach dann die seitlichen Nähte aufbringen. Ich habe jeweils 1 cm zur Kante ohne Naht gelassen, das ist optisch schöner. Die ganzen Fäden dann knappkantig abschneiden.  Man natürlich auch in einer Kontrastfarbe steppen, dann kommen die Adern noch deutlicher heraus. Ganz zum Schluss habe ich das Blatt noch längs gefaltet und 5 – 6 cm in der Mitte von hinten keilförmig abgesteppt, so dass die Blattoptik noch ein wenig verstärkt wird.


    Zeitaufwand | 2 – 3 Stunden
    Materialaufwand | Stoffreste Leinen & Baumwollfleece
    Nähmaschine


    Topflappen in Blattform

    Und wenn man dann immer noch ein wenig Stoff übrig hat, kann man auch ein größeres Blatt nähen und mit einer Schlaufe versehen, so dass ein hübscher Topflappen daraus wird. In der Größe ist man kaum eingeschränkt und kann auch einen ganzen Tisch voller Laub kreieren. Hätte ich noch eine andere Leinenfarbe zur Verfügung gehabt, hätte ich sicher auch zweifarbige Varianten ausprobiert. Wäre sicher auch sehr hübsch.

    Ob nun als Untersetzer, Topflappen oder dekoratives Element auf dem Teller, die Blätter machen sich sehr gut auf dem gedeckten Tisch. Sobald sie ein paarmal gewaschen wurden, sind sie sicher auch als Spültücher gut zu gebrauchen, oder saugen schnell auf, was auf dem Tisch mal daneben geht. Auch heiße Teetassen sind auf den Blättern gut aufgehoben und sorgen sowohl dafür, dass keine Wasserringe auf unserer Holzplatte zurückbleiben, als auch dafür, dass keine Hitze an das Holz herankommt. Und dann sehen sie natürlich auch noch sehr dekorativ aus. Was meint Ihr?

    Ich bin mir jedenfalls sicher, dass ich den restlichen Stoff sinnvoll einsetzen und noch einige Blätter produzieren werde.
    Wünsche Euch noch einen wundervollen Sonntag!

  • DIY | einfache Kissenhülle selber nähen

    Nichts verändert einen Raum schneller als ein paar neue Wohntextilien. Das herbstliche Senfgelb darf nun bis zum nächsten September im Schrank warten, jetzt zieht der Frühling ein. Eine Vase mit frischen Zweigen bringt sofort Frische in den Raum. Ein schlichter Bettüberwurf sorgt für Ruhe und Ordnung. Schöne Kissenhüllen fehlten noch und so habe ich mich nach langer Zeit endlich mal wieder an die Nähmaschine gesetzt. Die musste zugegebenermaßen erstmal entstaubt werden. Aber dann ging es los und ich war sehr positiv überrascht, wie schnell man so eine Kissenhülle genäht hat.

    Kissenhüllen mit Hotelverschluss

    Für ein Kissen mit 40 x 60 cm ein Stoffstück zuschneiden mit 40 x 140 cm (2 x 60 cm + 20 cm) zzgl. jeweils 1 cm Nachtzugabe pro Seite. Dabei darauf achten, dass der Stoff schön gerade liegt. Es sollten mindestens 20 cm für die Innenlasche überstehen, damit das Kisseninlay nachher nicht herausblitzen kann. Die beiden schmalen Enden säumen. Dann das lange Stück mit der Innenseite nach außen übereinander falten, so dass zusätzlich zur Kissenlänge von 60cm noch die Innenlasche mit 20 cm übrig bleibt. Diese nun noch über den Rand schlagen. Der Saum der Lasche liegt nun mit der Nahtseite nach oben. Nun werden die beiden Nähte oben und unten geschlossen.


    Zeitaufwand | ca. 1 Stunde
    Materialaufwand | 0,45 m Stoff mit mind. 140 cm Breite für je 1 Kissen
    farblich passendes Nähgarn


    Ich habe das mit der Overlockmaschine gemacht, das geht schnell und sieht gut aus. Alternativ die Naht steppen und die Kanten mit dem Zickzackstick versäubern. Dann das Kissen wenden und bügeln. Nun noch das Inlay einschieben und die Kissen sind fertig. Wenn Ihr zwei Kissen auf dem Bett drapieren wollt, solltest Ihr darauf achten, dass bei beiden Kissen der Hotelverschluss zur Innenseite zeigt und die Richtung des Musters bei beiden Kissen identisch ist. Schöne Stoffe findet man tatsächlich überall, ich habe mich für ein modernes Jacquardmuster in neutralen Tönen entschieden. Bei solchen Mustern sollte man zudem darauf achten, dass der Fadenverlauf gerade ist und das Muster an den Nahtkanten aufeinander trifft.

    Ein neues Raumgefühl

    Mit den Kissen ist skandinavische Leichtigkeit eingezogen, schwarze Accessoires sorgen für Kontraste. Ein wenig altes Holz bringt Lässigkeit in den Look. Ansonsten war ich mit der Dekoration eher sparsam, damit nicht gleich wieder alles so vollgestellt aussieht. Ein paar Magnolienäste schaden aber definitiv nie. Der ganze Raum wirkt nun wieder heller und minimalistischer.

    Und, ist bei Euch die Winterdekoration auch wieder in den Kisten verschwunden?

    Wünsche Euch ein schönes Wochenende

  • DIY | Hasen-Applikation auf einem Tischläufer

    Ich habe mir so viel Mühe gegeben, eine schöne Hasenschablone zu erstellen! Da wäre es doch jetzt echt schade, wenn ich sie nur für die hübschen Hasenbrettchen hätte verwenden können, oder? Also habe ich mir eine weiteres DIY überlegt, dass man schnell und einfach umsetzen kann. Vorausgesetzt natürlich, man hat einen Tischläufer zur Hand, den man kurzerhand mit einer Hasen-Applikation auf Ostern umstylen möchte. Hatte ich leider nicht, also musste ich losflitzen und mir schnell noch eine passende Tischdecke organisieren. Natürlich kann man auch mal im Stofffundus kramen, ob sich da nicht noch ein geeignetes Stück Stoff findet, dass man auf die Maße 45 x 150 cm zurechtnähen kann.

    Hasen-Applikation auf einem Tischläufer

    Anleitung für den Tischläufer mit Hasen-AppLikation

    Den dunkleren, rohen Leinenstoff habe ich schon für meine Servietten verwendet., den helleren Leinenstoff habe ich vor einiger Zeit zu Kissenhüllen verarbeitet. Von beiden Stoffen waren noch kleinere Reststücke vorhanden. Manchmal ist es doch gut, wenn man sammelt! Nun habe ich die Schablone in zwei Größen ausgedruckt und damit die Häschen aus den unterschiedlichen Stoffen ausgeschnitten.

    Nun die Häschen schon mal testweise auf dem Stoff ausbreiten und die richtigen Positionen finden. Dabei kann man natürlich die Häschen auch übereinander anordnen oder sie in einer Reihe aufstellen, ganz nach Geschmack. Die Hasen dann mit Stecknadeln fixieren, so dass nichts verrutschen kann. Mit der Nähmaschine werden die Hasen dann auf den Tischläufer aufgenäht. Das Versäumen habe ich mir komplett gespart und lieber die Ränder noch ein wenig ausgefranst.

    Anschließend habe ich meinen Tischläufer gleich in die Waschmaschine geschmissen um die Ränder so richtig schön ausfransen zu lassen und einen Used-Look zu erzielen, der einfach nur durch Schleudern so richtig authentisch wird. Ich mag es ja eher natürlich und nicht so clean. Wenn man gerade und saubere Kanten bevorzugt, bietet sich z.B. Filz als Material für die Hasen-Applikation an.

    Tischläufer mit Hasen selber machen

    Zeitaufwand: 1- 2 Stunden  |  Materialaufwand: ca. 25€

    Und so habe ich jetzt noch ein schönes Accessoire für das ausgedehnte Osterfrühstück. Zu den Osterhasen aus Holz und den kleinen Beanies für die Ostereier wird der Tischläufer einfach super aussehen. Das Geschirr habe ich schon mal testweise darauf arrangiert und bin spontan begeistert. Der Look ist natürlich und hat Charme ohne dabei kitschig zu wirken. Bei der Osterdekoration driftet es ja sonst gerne in eine allzu niedliche Richtung ab. Fotografiert habe ich diesmal im Keller, weil einfach kein Tageslicht zur Verfügung stand. Ihr seht hier also nicht den Esstisch, an dem das Osterevent stattfinden wird. Die alte Werkbank, die wir inzwischen auf Hairpin Legs geschraubt haben, ist aber doch auch sehr fotogen.

    Also eigentlich könnte Ostern jetzt kommen, ich wäre bereit! Ach ne, halt, ich muss ja noch Eier färben! Und, habe ich Euch inzwischen angesteckt mit meiner Osterdekorationsschwemme?

  • DIY | Anleitung Sitzsack selber nähen

    Nachdem ich in den letzten Wochen den Blog mit Strickanleitungen geflutet habe, ist doch so eine Nähanleitung mal eine echte Abwechslung, oder? In meinem Arbeitsraum im Keller ist ein kleines Nähatelier entstanden und besonders seit wir den Fußboden hier endlich verlegt und endlich richtig aufgeräumt hatten, fühle ich mich hier wieder richtig wohl. Und so hat es gleich noch mehr Spaß gemacht, mal wieder die Nähmaschine so richtig zum Rattern zu bringen.

    Anleitung für den Sitzsack

    Zunächst einmal wird der feste, graue Möbelstrukturstoff ausgebreitet und entsprechend zugeschnitten. Für meinen Sitzsack mit den Abmessungen 90 x 45 x 45 cm benötigt man 4 Stücke mit 45 x 90 cm Größe und 2 Stücke mit 45 x 45 cm für die beiden Stirnseiten. Jeweils 1,5 cm als Nahtzugabe dazugeben und darauf achten, dass die Stücke auch rechtwinklig sind. Am besten dem Fadenlauf folgen und immer mal wieder nachmessen, ob auch alles passt. Dann werden zunächst die langen Stücke rechts auf rechts zusammengenäht. Ich habe dazu die Overlockmaschine verwendet, es geht natürlich auch einfach mit der Nähmaschine. Die Kanten dann am Besten mit einem Zickzackstich versäubern. Jede Naht wurde gleich ausgebügelt, bevor das nächste Stück angenäht wurde. Zum Schluss noch die beiden Stirnseiten ansetzen. Zunächst einmal alles feststecken und die Ecken ansetzen, damit nichts verrutschen kann. Dann nach und nach jede einzelne Seite nähen. An den Ecken wird es ein wenig komplizierter, hier den Stoff so führen, dass ihr nicht mehrere Stofflagen erwischt.

    Am Ende noch eine ca. 20 cm breite Lücke lassen, durch die der Sitzsack dann gewendet wird. Nun ist alles bereit für die Füllung aus Styroporkügelchen. Das hört sich so einfach an, ist aber leider eine ziemliche Sauerei. Die Kügelchen landen nicht unbedingt dort, wo sie auch hingehören und verteilen sich gerne in allen Ecken des Raumes. Am Besten funktioniert es natürlich zu zweit. Und noch besser ist es, wenn man es gleich draußen macht. Bei den doch recht kühlen Temperaturen dort draußen stellt das allerdings auch eine echte Herausforderung dar!

    Zeitaufwand: ca. 4 Stunden  |  Materialaufwand: ca. 50€

    Wenn der Sitzsack schon gut gefüllt, aber noch nicht ganz voll ist (es sollte noch eine Handbreit Platz bis zur Oberkante sein), schließen wir die offene Naht noch von Hand. Jetzt wäre der Sitzsack eigentlich fertig, sieht aber noch recht langweilig aus. Daher werden nun mit einem Wollfaden und einer spitzen Nadel noch die Nähte mit 1 cm Abstand zur Nahtkante abgenäht. Ich habe ein wenig rumprobiert und mich am Ende für ca. 1 m lange Stiche entschieden. So entsteht an allen Kanten eine schöne Optik. Dafür habe ich tatsächlich am Längsten gebraucht. Schließlich sollten die Nähte ja auch gerade werden. Aber der Aufwand hat sich gelohnt!

    Ein schöner Platz für das gute Stück

    Der Sitzsack hat seinen Platz im Gästezimmer vor dem Bett gefunden. Hier ist er nun sowohl Sitzgelegenheit als auch Ablagefläche. Ein bisschen länger hätte er noch sein können. Aber ich weiß ja jetzt, wie es geht, vielleicht mache ich mich dann nochmal an die Arbeit. Der Sitzhocker ist ja wirklich universell einsetzbar und lässt sich in jedem Raum wunderbar dekorieren.

    Die Dekoration ist derweil wieder ein wenig schlichter geworden. Zu viele Muster stören gerade ein wenig mein Auge. Habt Ihr meine selbst gestrickte Decke auf dem Bett wiedererkannt? Nein? Kein Wunder, die habe ich vor ein paar Wochen nochmal komplett aufgeribbelt und im Rippenmuster neu gestrickt. Die Zöpfe haben mir nicht mehr gefallen… Jetzt bin ich wieder zufrieden mit dem Raum. Ein wenig frühlingshaftes Grün würde aber sicher auch nicht schaden, oder?

    Wünsche Euch einen schönen Abend!

  • DIY | Anleitung Servietten nähen

    Ein wenig Tischkultur kann nie schaden und ehrlich gesagt benutze ich auch wirklich viel lieber Stoffservietten als die Einwegartikel. Nicht nur, weil es einfach schöner aussieht, sondern weil es sich auch viel besser anfühlt. Und zudem kann man die Dinger auch unendlich oft benutzen, zwischendurch waschen macht allerdings Sinn. Damit meine neuen Servietten also auch problemlos die Kochwäsche überstehen, habe ich mich für ein grobes Leinen entschieden, dass durch Schrägband einen schönen, breiten helleren Streifen erhält und so optisch gleich noch richtig was hermacht.

    Bei allen bisherigen Versuchen, solche Stoffläppchen gerade und schön adrett hinzubekommen, bin ich gescheitert, weil sich die Dinger spätestens nach der ersten Wäsche immer ganz fürchterlich verzogen haben. Dabei muss man nur darauf achten, dass man den Stoff absolut gerade zuschneidet. Mit einem kleinen Trick geht das unglaublich einfach und schnell.

    Beim Zuschnitt auf 50 x 50 cm habe ich jeweils einen Faden aus dem Stoff gelöst und herausgezogen. So ergibt sich eine schöne gerade Schnittkante, die man dann nur noch mit der Schere entlangfahren muss. Nun habe ich Baumwollschrägband in einem hellen Cremeton genommen und außen an den Kanten angesteppt. Die Ecken sind eigentlich auch ganz einfach. Ihr näht nicht bis zur Kante, sondern nur bis 0,5 cm davor, kurz rückwärts nähen und die Fäden abschneiden. Nun wird das Schrägband gerade zurückgeschlagen und der Knick schön fest gedrückt. Die Ecke wird nun nach innen eingeschlagen, so dass sich ein 90° Knick ergibt. Mit der Schere nun noch an der eingeknickten Außenkante den Stoff leicht einschneiden. Das Schrägband mit Nadeln an der nächsten Kante entlang feststecken und dann annähen. Das machen wir mit allen vier Ecken, dann treffen sich die beiden Enden. Diese werden zusammengenäht, damit auch hier alles sauber aussieht, dann die letzte Außenkante gesteppt.

    Dann wenden wir die Arbeit und legen das Schrägband komplett um. An den Kanten glatt streichen und diese einfach einschlagen. Alles feststeppen. Ich habe zum Schluss noch ein Webetikett aufgenäht, das sieht schön aus und macht die Servietten gleich noch individueller. Nachdem alles schön glatt gebügelt wurde, sind unsere Servietten auch gleich einsatzbereit.

    Und verschönern unseren gedeckten Tisch nun mit ihrem rustikalen Charme. Ich gebe mir jeden Abend wieder Mühe, den Tisch schön zu decken und das Essen nicht nur kulinarisch zu einem Genuss werden zu lassen. Dazu gehören auch gern frische Blumen aus dem Garten und im Zweifel auch ein wenig hübsches Obst und Gemüse. Schön angerichtet macht das Essen so gleich nochmal mehr Freude.

    Und ich überlege jetzt, wie viele ich noch brauchen werde, wenn ich das nächste Mal Gäste zum Essen einlade. Stoff ist noch genug vorhanden, ich kann also jetzt in Serienproduktion gehen.

    Lasst es Euch gut gehen!

  • DIY | Schirmständerbezug selber nähen

    Wozu braucht man denn bitte eine Schirmständerbezug?!? Diese Frage hätte ich mir vor einigen Tagen auch noch gestellt. Inzwischen habe ich eine einfache Antwort: weil der Schirmständer so furchtbar häßlich ist! Unsere Terrasse sollte einen Sonnenschirm bekommen, damit wir auch mal bei Sonnenschein draußen sitzen können. So weit, so gut. Im Baumarkt haben wir also einen Schirm gekauft, ein Durchmesser von 240 cm erschien uns durchaus tauglich. Zuhause aufgebaut stellte sich heraus, dass nun einer von uns im Schatten sitzen konnte, mehr Fläche deckte der Schirm leider nicht ab. Und so durfte das Modell Siena dann auch gleich wieder zurück ins Geschäft. Mehrere Gartenmöbelausstellungen später hatten wir unseren Traumschirm gefunden, waren aber nicht bereit 3000€ auszugeben. Und so blieb dann noch die Alternative aus dem Gartencenter um die Ecke. Ein Schirm mit Durchmesser 340 cm (musste noch bestellt werden) und ein schicker Schirmständer im edlen Design und im Sonderangebot, den wir gleich mitnehmen konnten. Drei Wochen mit strahlendem Sonnenschein später kam dann auch der Schirm und nun wollten wir doch endlich den Schirm einweihen. Zwar war es eher bedeckt draußen, aber unsere Freude trotzdem ungebremst. Wäre auch so geblieben, wenn der Schirm denn in den Ständer gepasst hätte. Hat er aber nicht.

    Also wieder zurück mit dem schönen Teil um dann schlussendlich doch die Variante aus hässlichem hellen Granit zu kaufen. Steht bei mir ungefähr so hoch im Kurs wie Waschbeton, ist irgendwie so richtig 80er und einfach unglaublich unschön. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich dafür nicht gleich eine Lösung zurechtgeschneidert hätte. Ein Überzug aus teflonbeschichtetem Dralon für den Außenbereich. Die Maße der Schirmständers wurden abgenommen, ein entsprechend großes Stoffstück zugeschnitten und dann erstmal ein Loch hineingeschnitten. Ein Beleg wurde dagegengesteppt und mit der Overlock versäubert. Anschließend habe ich alles gebügelt und nochmal abgesteppt.

    Dann habe ich noch die vier Ecken genäht, jeweils mit einem kleinen Schlitz versehen und alles gesäumt. Da der Ständer mit Rollen ausgestattet ist, habe ich dieser Seite den Stoff kürzer geschnitten, damit sich die Rollen nicht im Stoff verfangen. Schon war mein Bezug fertig und konnte über den Granit gezogen werden. Noch schnell die Hülse aufgeschraubt und der Schirm eingesetzt.

    Nun mag man mich für bekloppt halten, aber ich schaue nun zufrieden auf den blöden Ständer und habe das Gefühl, ihn ausgetrickst zu haben. Praktisch muss ja nicht immer ungedingt häßlich sein oder bleiben. Es ist mir auch unerklärlich, warum es einfach keine hübschen Exemplare dieser Gattung gibt. Aber solange ich hier noch etwas zum umstricken, umhäkeln und umnähen finde, werde ich weiterhin eine Meisterin der Verhüllung bleiben.

    Und so können wir nun den Sommer endlich gut beschattet auf unserer Terrasse genießen. Da wird morgens schön zusammen gefrühstückt, gelacht und geklönt, Pläne für den Tag geschmiedet und neue Ideen geboren. Und viel Energie getackt um weitere Gartenprojekte anzugehen.

    Lasst es Euch gut gehen!